- PRESSEMITTEILUNG -
24 Stunden Blaulicht
Jugendfeuerwehr Mohlsdorf spielt Berufsfeuerwehr
Mohlsdorf. Das vergangene Wochenende werden die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Mohlsdorf und ihrer Gäste - den Jugendfeuerwehren Greiz-Obergrochlitz und Burgtonna sowie der THW-Jugend Reichenbach - wohl nicht so schnell vergessen. In einem 24 Stunden dauernden Dienst stellten sie den Alltag einer Berufsfeuerwehr nach. Das bedeutete nicht nur Dienst auf der Wache und Ausbildungen sondern vor allem nachgestellte Einsätze, die immer wieder den regulären Dienstbetrieb unterbrachen.
So wurde kurz nach der Eröffnung des „Berufsfeuerwehrtages” durch Jugendwart Robert Riedel und Ortsbrandmeister Steffen Elßner die gerade beginnende praktische Ausbildung durch den ersten Alarm des Tages unterbrochen. Alle sechs Fahrzeuge wurden ins Mohlsdorfer Billard-Café Monte Carlo alarmiert und dort nicht nur von zwei im Gebäude vermissten Personen sondern auch vom einsetzenden Starkregen überrascht. So disponierten die Betreuer um und ließen nur die Personen im Gebäude suchen und verzichteten auf einen Löschangriff im strömenden Regen. Monte-Carlo-Chefin Doreen Schaller resümierte: „Ich wurde gerettet, das ist die Hauptsache” und konnte im Folgenden einige besorgte Stammgäste beruhigen, die aufgrund der vielen Einsatzfahrzeuge auf ihrem Parkplatz einen Ernstfall vermuteten.
Am Abend galt es, einen zweiten Brandeinsatz abzuarbeiten: wieder waren alle gefordert, als in Kahmer eine Scheune in Brand stand. Da das Wetter zwischenzeitlich besser war, musste nun eine lange Schlauchleitung gelegt werden. Ferner waren zwei Besitzer der Scheune bei Löschversuchen im Gebäude zusammengebrochen.
Ein Teil der Jugendlichen wurde am Abend noch zu einem gestürztem Radfahrer, einer Person unter einem Baumstamm und einem Fehleinsatz alarmiert, eh die Nachtruhe ausreichend Zeit zur Erholung gab.
Kurz nach sechs Uhr am Morgen beendeten allerdings drei Alarmierungen die Stille: bei Elektroarbeiten wurde eine Person verletzt, an anderer Stelle hatte sich ein Schwan in einem Netz verfangen und ein gemeldeter Garagenbrand entpuppte sich als Fehlalarm.
Nach einer langen einsatzfreien Phase, die Zeit für ein ausgiebiges Frühstück und etwas Ausbildung bot, wurden alle Fahrzeuge nach Waldhaus alarmiert, wo sich eine Ölspur als viel kürzer als gemeldet herausstellte sodass ein Teil der Fahrzeuge nicht benötigt wurde. Diese wurden aber sofort über Funk zu einem Heckenbrand gerufen.
Nach dem Mittag war ein lauter Knall zu hören, es dauerte nicht lange bis ein Alarm das Gerätehaus durchzog: „Explosion unklar” lautete das Einsatzstichwort. In der Neudeck angekommen trafen die Jugendlichen auf ein paar junge Männer, die dort mit Silvesterböllern eine bestandene Prüfung gefeiert hatten, und konnten wieder einrücken.
Beim nächsten Einsatz 14 Uhr erhielten die Jugendlichen Unterstützung durch die Rettungshunde Ostthüringen, als es galt, ein Waldstück nach zwei Vermissten abzusuchen.
Der Abschlusseinsatz schließlich zog sich durch halb Mohlsdorf: am Kindergarten hatten drei Jugendliche ein Feuer gemacht. Nach einer Verpuffung waren zwei davon geschockt davon gelaufen. Da die Rettungshunde zum Zeitpunkt der Alarmierung noch mit am Gerätehaus waren, wurden sie sofort mit „Man-Trailer-Suchhunden” zum Einsatz hinzualarmiert um die Fährte der beiden aufzunehmen. Ein Jugendlicher fand sich in einem Schuppen im Mohlsdorfer Unterdorf. Den Zweiten spürten die Hunde im Oberdorf unter einem Stapel Schutt auf, sodass die Jugendlichen des Technischen Hilfswerks ihn befreien mussten. Die Löschmaßnahmen am Kindergarten bildeten unterdess einen kleinen Blickfang beim dortigen Kindergartenfest.
Zum fünften Mal führten die Mohlsdorfer eine solche Aktion durch, die bei den Jugendlichen immer wieder zu den Höhepunkten des Jahres zählen, aber von den Betreuern auch ungeheuren Organisationsaufwand fordern. Entsprechend bedankte sich Jugendfeuerwehrwart Robert Riedel bei allen Betreuern für ihren Einsatz und bei allen Eigentümern für die Bereitstellung ihrer Grundstücke und Gebäude. Nächste Woche begehen die Mohlsdorfer bereits einen weiteren besonderen Dienst: der 400. Dienst seit Gründung vor fast siebzehn Jahren soll einen - vergleichsweise - ruhigen Abschluss vor der Sommerpause darstellen.
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